Ist die Ära der maschinellen Übersetzung angebrochen?
Maschinelle Übersetzungen begleiten uns schon jahrelang. Jedoch erst in jüngster Zeit haben sie stärker an Bekanntheit gewonnen, hauptsächlich dank der sich verbessernden Qualität der übersetzten Texte. Sie haben die nächste Entwicklungsphase erreicht – frühere statistische (SMT – Statistic Machine Translation) Modelle werden durch neuronale (NMT – Neural Machine Translation) Modelle ersetzt. Einfach ausgedrückt – Übersetzungsmaschinen haben begonnen zu lernen. Nicht nur mit Hilfe der Daten, mit denen wir sie füttern, sondern auch aus ihren eigenen Fehlern. Dieser auf den ersten Blick kleine Schritt bedeutet jedoch einen großen Schritt für die resultierende Qualität des übersetzten Textes. Es gilt jedoch nach wie vor, dass maschinelle Übersetzungen kein Ersatz für menschliche Übersetzungen sind. Es bedeutet also nicht das Ende von Übersetzern oder Übersetzungsagenturen! Was sich ändert, ist die Art und Weise der Arbeit mit Übersetzungen bzw. die damit verbundenen Dienstleistungen.
Verschiedene Arten von Übersetzungsmaschinen
Das Übersetzungsunternehmen Aspena verwendet für Kunden, die an maschineller Übersetzung interessiert sind, hauptsächlich zwei Übersetzungsmaschinen – DeepL und Google Cloud Translate. Jede dieser Maschinen ist für etwas anderes geeignet – DeepL bietet im Vergleich zu Google eine begrenzte Anzahl an Sprachen, ist langsamer, liefert aber oft hochwertigere Übersetzungsergebnisse. Andere maschinelle Übersetzungstools, mit denen Aspena arbeitet, sind KantanMT, Omniscien, Amazon MT und Tilde MT.
Das bringt uns zu der grundsätzlichen Frage – wann und wie verwendet man maschinelle Übersetzungen?
Wie bereits erwähnt, lässt sich die menschliche Übersetzung nicht durch maschinelle Übersetzung ersetzen. Aber es gibt Fälle, in denen der Einsatz maschineller Übersetzungstools sinnvoll sein kann – zum Beispiel, um für interne Zwecke Aufschluss über einen fremdsprachigen Text zu erhalten oder um eine mehrsprachige Umgebung beim Schreiben von Software oder einer Anwendung zu testen.
Schauen wir uns an, worin das Wesen einer Übersetzung besteht. Laut Definition wird dabei ein Text von einer natürlichen Sprache in eine andere übertragen und dabei die Bedeutung beibehalten. Nach der Übersetzung durch einen menschlichen Übersetzer erhalten Sie einen Text, dessen Bedeutung Sie auch ohne Kenntnis der Ausgangssprache verstehen.
Was ist das Ergebnis einer maschinellen Übersetzung?
Wenn Sie maschinelle Übersetzung verwenden, erhalten Sie einen Text, der vereinfacht folgendermaßen beschrieben werden kann:
- Auch hier werden Sie einen großen Teil verstehen (wie viel, hängt von der verwendeten Übersetzungsmaschine, der Sprachkombination, dem Ausgangstext, dem Trainingsgrad der Übersetzungsmaschine usw. ab),
- Ein Teil des Textes ist eher für jemanden verständlich, der die Ausgangssprache kennt (er kann erraten, wie die Maschine den Text beim Übersetzen "verstanden" hat),
- Ein Teil des Textes ergibt möglicherweise keinen Sinn.
Es ist nicht allzu lange her, dass unverständlicher (oder gar sinnloser) Text nach der maschinellen Übersetzung zig Prozent des Gesamtvolumens eines Textes ausmachten. Gerade durch den Einsatz von neuronalen Netzen und Deep Learning ändert sich dies rasant. Es ist jedoch gefährlich, sich darauf zu verlassen, dass maschinell übersetzte Dokumente zu 100 % verständlich sind.
Die Lösung ist eine Übersetzung durch Post-Editing
Maschinelle Übersetzungen ohne weitere Modifikationen sind nicht zur Veröffentlichung geeignet. Die Eignung dazu wird erst im nächsten Schritt unter Einbeziehung eines menschlichen Übersetzers erreicht; und dieser Schritt ist das Post-Editing (MTPE – Machine Translation Post-Editing).
Das Übersetzungsunternehmen Aspena bietet seinen Kunden zwei Möglichkeiten des Post-Editings:
- Light Post-Editing – Überarbeitung des Textes durch einen menschlichen Übersetzer, deren Ziel es ist, nur die nötigsten Korrekturen am Text vorzunehmen, damit das Ergebnis für den Endnutzer insgesamt verständlich ist – mit Stilistik und präferenziellen Änderungen befasst sich der Übersetzer nicht. Der Zweck dieser Form der Überarbeitung ist es nicht, eine mit einer menschlichen Übersetzung vergleichbare Übersetzung abzuliefern. Light Post-Editing wird größtenteils für dringende interne Übersetzungen verwendet.
- Full Post-Editing – tiefere Überarbeitung des Textes, um eine Qualität zu erreichen, die mit einer menschlichen Übersetzung vergleichbar ist. Dies kann letztlich auch bedeuten, dass der Übersetzer einige Teile erneut übersetzt und den maschinell übersetzten Text ignoriert.
Die maschinelle Übersetzung ersetzt die menschliche Übersetzung nicht, kann aber sinnvoll mit ihr kombiniert werden
Aus Sicht von Aspena ist die maschinelle Übersetzung nur eine der Leistungen im Portfolio – sie ist kein Ersatz für die klassische Übersetzung. Man muss sich bewusst machen, dass nicht alle Dokumente für die maschinelle Übersetzung geeignet sind. Dies gilt vor allem für Dokumente, die kreative Texte oder einen bestimmten Ausdrucksstil (Ironie, Witze, poetische Wendungen usw.) enthalten. Geeignet für die maschinelle Übersetzung sind hingegen beispielsweise technische, stereotype oder standardisierte Texte. Erwähnenswert ist, dass selbst aus einem anfangs für die maschinelle Übersetzung ungeeigneten Text ein hochwertig übersetzter Text werden kann. Es kommt auf eine passend gewählte Kombination aus Übersetzungsmaschine und menschlichem Übersetzer an.
Auch maschinelle Übersetzungstools haben ihre Grenzen
Nicht weniger wichtig für den Kunden ist es, sich zu überlegen, ob er die maschinelle Übersetzung selbst erstellt oder besser eine Übersetzungsagentur damit beauftragt.
Sowohl DeepL als auch Google ermöglichen das Übersetzen durch Kopieren von Text in die Weboberfläche und anschließendes Einfügen des übersetzten Textes zurück in das Dokument. Dies kann arbeits- und zeitaufwändig sein, und es kann zu Problemen mit der Formatierung führen. Anders als Google bietet DeepL auch Übersetzungen ganzer Dateien an (derzeit nur MS Word und PowerPoint), jedoch sind Anzahl und Größe der Dokumente innerhalb der kostenlosen Version begrenzt (3 Dokumente pro Monat). Auch bei kostenpflichtigen Versionen sind die Anzahl der Dokumente und das Volumen begrenzt.
Der Ordnung halber sollte erwähnt werden, dass Google im Rahmen seiner Google Docs-Webanwendung Übersetzungen grundlegender Dokumente anbietet. DeepL bietet auch eine Desktop-Anwendung für Windows und Mac an, die die Arbeit teilweise vereinfacht, aber dennoch ihre Grenzen hat.
Vertrauen Sie auch maschinelle Übersetzungen Experten an!
Aber was tun, wenn man sich nicht durch die Größe und den Typ der Quelldatei einschränken lassen möchte? Wenn man Übersetzungen von Websites, Elementen in Softwarecode, Datenbankdateien oder komplexen, in inDesign erstellten grafischen Drucksachen benötigt? Und noch konkreter – was tun, wenn man zum Beispiel die Übersetzung eines E-Shops mit mehreren Millionen Wörtern benötigt?
In diesem Moment betritt Aspena als Übersetzungsunternehmen die imaginäre Bühne. Für Kunden, die eine maschinelle Übersetzung anfragen, ist dies für Aspena nur der erste Schritt des Verarbeitungsprozesses innerhalb eines Standard-Workflows. Aspena ist nicht durch Dateigröße, Anzahl der Dokumente oder Quellformat beschränkt.
Neben Standardformaten wie MS Word, Excel, PowerPoint und dergleichen übersetzt Aspena beispielsweise auch Dokumente in folgenden Formaten:
- Dateien mit der Endung xml, resx, po, json, csv, ...
- Web-HTML- und PHP-Dateien ...
- in inDesign, Illustrator, FrameMaker, AutoCAD usw. erstellte grafische Unterlagen
- Textdateien mit der Endung txt, inf, ini, reg...
- und weitere
Ein großer Vorteil in einem Übersetzungsunternehmen ist die Verbindung von Übersetzungsmaschinen und CAT-Tools (CAT – Computer Assisted Translation). Hierbei handelt es sich um eine Softwareumgebung zur Erstellung von Übersetzungen mit Hilfe von kundenspezifischen Übersetzungsspeichern (Translation Memories) und Terminologiewörterbüchern. Aber hüten Sie sich vor der oft falschen Auffassung, was ein CAT-Tool eigentlich ist – es ist keine maschinelle Übersetzung, sondern nur eine Umgebung, in der professionelle Übersetzer arbeiten.
Die Kombination aus CAT-Tool und Übersetzungsmaschine ist für Aspena-Kunden immer vorteilhafter als eine einfache Übersetzung über das Webinterface oder Anwendungen wie DeepL, Google oder andere Engines (Übersetzungsmaschinen). Translation Memories und Terminologiewörterbücher sorgen für eine bessere Konsistenz und genauere Übersetzungen.
In der Übersetzungsagentur werden manche Übersetzungsmaschinen auf Basis der Daten des Kunden (meistens unter Verwendung früherer Übersetzungen) auch "trainiert". Derzeit erlaubt DeepL kein solches Training, Google und andere Tools hingegen schon.
Sich in den vielfältigen Möglichkeiten zurechtfinden
Es ist sehr wahrscheinlich, dass jede Variante der maschinellen Übersetzung die Mitarbeit eines menschlichen Übersetzers einschließt – ob Light oder Full Post-Editing oder eine Kombination aus Korrekturlesen, Fachlektorat und Druckvorstufen-Korrekturlesen. Es gibt viele Möglichkeiten und Kombinationen, es kommt immer darauf an, was Sie von der Übersetzung erwarten und was Sie brauchen.
Jetzt bleibt nur noch eines zu tun – eine unserer Filialen zu besuchen, uns eine E-Mail zu schreiben, das Anfrageformular auszufüllen oder uns anzurufen. Unsere Experten beraten Sie gerne bei der Wahl der am besten geeigneten Methode zur Erstellung der Übersetzung, und zwar entweder unter Nutzung maschineller Übersetzung oder standardmäßig unter Einsatz eines menschlichen Übersetzers.